Ihren ersten Betraum richtete die Dülkener Judenschaft in den 1680er Jahren ein. Dank einer Schenkung eines wohlhabenden Dülkener Juden war die jüdische Gemeinde seit 1781 im Besitz einer Synagoge. Sie befand sich auf dem Hofgelände eines Hauses an der Lange Straße/am Domhof im Obergeschoss. Die neue Synagoge – sie lag gegenüber der Christuskirche – wurde im Sommer 1898 an der damaligen Bahnhofstraße, der heutigen Martin-Luther-Straße eingeweiht.
Als Filialgemeinde gehörte Dülken ab ca. 1850 zur Kreissynagogengemeinde
Viersen. – Seit Ende der 1880er Jahre gab es in Dülken eine selbstständige
jüdische Privatschule. Der Unterricht fand zunächst in der Lehrerwohnung statt, danach erfolgte der Umzug in den rückwärtigen Anbau der neuen Synagoge. Der Besuch der jüdischen Schule war an die Zahlung eines jährlichen Schulgeldes geknüpft. Diese jüdische Schule bestand bis in die 1920er Jahre, hatte aber zu dieser Zeit nur noch sehr wenige Schüler.
Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts muss auch ein eigener kleiner Begräbnisplatz an der heutigen Venloer Straße angelegt worden sein. Dieser bestand bis in die 1870er Jahre, ehe ein anderes Gelände an der Feldstraße (heute Kampweg) als Friedhof genutzt wurde. Der alte Friedhof blieb bis Frühjahr 1938 im Besitz der jüdischen Gemeinde. Das Gelände wurde dann verkauft, doch zuvor wurden die alten Grabsteine auf den neuen Friedhof gebracht.