Vielleicht fragst du dich: Warum sollte ich mich mit Menschen beschäftigen, die vor über 80 Jahren gelebt haben?
Die Virtuelle Gedenkstätte erzählt die Lebensgeschichten von Menschen aus Viersen, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, entrechtet, ermordet oder zur Flucht gezwungen wurden – nur weil sie jüdisch waren, sich gegen die Nazis stellten oder nicht in das Weltbild der Diktatur passten. Viele von ihnen waren ganz normale Nachbarinnen, Mitschüler, Familienväter, Jugendliche – Menschen wie du und ich.
Aber wir erzählen nicht nur von den Opfern. Wir schauen auch auf die anderen: auf diejenigen, die mitgemacht haben – aus Überzeugung, aus Angst oder aus Gleichgültigkeit. Wer hat profitiert, als jüdische Häuser „arisiert“ wurden? Wer hat geschwiegen, als Nachbarn verschwanden? Auch das gehört zur Geschichte.
Manche Geschichten sind schwer auszuhalten. Andere machen Mut, weil sie von Solidarität und Zivilcourage erzählen. Viele zeigen, wie schnell aus Mitbürgern plötzlich Opfer werden konnten – einfach, weil andere weggesehen oder mitgemacht haben.
Diese Seite lädt dich ein, hinter die Namen zu schauen: Wer waren diese Menschen? Wo haben sie gelebt? Was ist mit ihnen passiert – und warum?
Du musst kein Geschichtsprofi sein, um hier einzusteigen. Die Texte sind so geschrieben, dass du sie gut verstehen kannst – auch wenn dich das Thema vielleicht zum ersten Mal beschäftigt. Du wirst staunen, wie viel Viersener Geschichte in diesen Biografien steckt.
Denn: Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen wird. Wir erinnern – an die Opfer, an die Täter, an die Mitläufer. Für heute und für morgen.