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Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, änderte sich das Leben für die jüdischen Bürger in Süchteln dramatisch. Viele von ihnen wurden schlecht behandelt, bedroht und verfolgt: so wurden sie in der Reichspogromnacht am 09. November 1938 aus ihren Häusern getrieben. Ihr Besitz wurde auf die Straße geworfen.
Auch das Geschäft der Familie Lifges wurde beschädigt. Aber schon vor der Reichspogromnacht standen Männer der SA vor der Tür und bedrohten Kunden. Auf dem Weberbrunnen vor dem Geschäft saßen Hitlerjungen und machten sich einen Spaß daraus, die Familie zu beschimpfen. Alles nur, weil sie jüdischen Glaubens waren.
An der Kirche gegenüber wurden an den vielen, neu hinzugekommenen Feiertagen wie „Führers Geburtstag“ (20. April) die Hakenkreuzflaggen gehisst. Die Familie Lifges hatte das Symbol des Terrors also stets vor Augen.
Gegen Ende der 1930er Jahre wurden die Reisepässe der Familie (links zu sehen) mit einem großen „J“ für Jude versehen. Außerdem mussten Männer zusätzlich den jüdischen Namen Israel bzw. Frauen den Namen Sara tragen. Die Ausreise war dadurch nicht mehr möglich.
Die Familie Lifges überstand diese schlimme Zeit dennoch bis 1942. Jakob Lifges, seine Frau Sofia und seine Schwester Sara wurden dann aber aus ihrem Haus heraus verhaftet und in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht.
Der Leidensweg der Süchtelner Familie hörte in Theresienstadt nicht auf. Von dort aus wurden sie in das Vernichtungslager Treblinka gebracht. Dort wurden Jakob, Sofia und Sara dann Ende 1942 ermordet. Auf dem Bild links unten ist ein Massengrab in Treblinka zu sehen. Das Foto entstand wenige Monate nach dem Tod der Familie Lifges.
