Stadtver­ordneten­versammlung, Beschlussausschuss, ständischer Beirat

Viersen

Infolge des Parteiverbots vom 14.7.1933 setzte sich das Stadtparlament ausschließlich aus NSDAP-Mitgliedern zusammen. Der Rat schrumpfte von ursprünglich 31 Personen sukzessive auf 17. Er war nicht mehr der Souverän der Kommunalpolitik sondern nur noch Berater des Oberbürgermeisters und folgte damit dem „Führerprinzip“.

Aus dem Rat rekrutierten die Nazis einen zehnköpfigen Beschlussausschuss, der die Arbeit der bisherigen Stadtverordnetenversammlung wahrnehmen sollte und über alle entscheidenden Angelegenheiten beriet. Neben dem Oberbürgermeister gehörten ihm an: Hermann Beckers, Friedrich Weyer, Josef Quasten, Ernst Enders, Ernst Goddar, Heinz Schmitz, Peter Gotzen, Peter Halsig und Karl Zahn.

Im September 1933 berief der Oberbürgermeister außerdem einen „ständischen Beirat“ zur Lösung kommunaler Probleme, der mit dem Beigeordnetengremium zusammenarbeiten sollte. Alle genehmen gesellschaftlichen Gruppierungen sollten dort vertreten sein: Arbeiterschaft, Mittelstand, Industrie und die NSDAP. Bauernschaft und Kirchen waren außen vor. Dem Beirat gehörten an: Sturmbannführer Schlott als Vertreter der SA und SS, Josef Wierichs als Vertreter der Arbeiterschaft, Josef Quasten als Vertreter des Mittelstandes, Walter Kaiser als Vertreter der Industrie, Ludwig Simon als Vertreter der NSDAP, Paul Grundmann als Obersturmführer der SA.

Dülken

Hier verlief die Entwicklung ähnlich. Am 16.3.1934 schrumpfte die Zahl der Gemeinderäte auf 15. Am 23.9.1933 wurde ein Beschlussausschuss eingesetzt, dem angehörten: Buscher, Dieckmann, Gustav Ditges, Josef Ditges, Dr.Heimes, Hormes, Robert Kathe, Neuhaus, Reyners, Welters und Wenzel.

Süchteln

Der Stadtrat wurde am 16.4.1934 auf 10 Personen reduziert. Am 21.7.1933 wurde auch hier ein Beschlussausschuss installiert mit der von der NSDAP gewünschten Zusammensetzung: Peter Bender, Karl Derichs, Josef Marcus (alle NSDAP), Otto Becher (Arbeitsgemeinschaft), Peter Lütsches und Theodor Wessel (beide Zentrum), dessen Kompetenzen erheblich beschnitten sind.

Nachdem die neuen Ratsgremien pompös der Öffentlichkeit präsentiert wurden (Viersen: Festhalle, Dülken: Germaniasaal, Süchteln: Turnhalle) versanken sie schnell in Bedeutungslosigkeit.